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Liebe Sponsorinnen und Sponsoren, liebe Freunde von Learn to Learn

Noch ist nicht Weihnachten, und trotzdem möchten wir Sie schon jetzt über unsere Tätigkeiten im 2023 und die Pläne für das nächste Jahr orientieren. Weshalb?

Unser Auftraggeber, das Senior Expert Corps von Swisscontact hat den Fokus seiner Unterstützungs- und Beratungseinsätze neu ausgerichtet, mehr in Richtung KMU und weg von den Schulen. Dass auch die von uns besuchten (Privat-)Schulen eigentlich KMUs sind und die Wirkung guten Unterrichts wohl eine grössere Streuwirkung hat als eine Bäckerei oder ein IT-Büro, konnten wir den Verantwortlichen nicht klar machen. Im Frühjahr 2024 werden wir deshalb zu einem letzten offiziellen Nepal-Einsatz an die Darshana School und die Glee Academy aufbrechen. Die Alters-Guillotine hätte uns zudem spätestens in einem Jahr keinen weiteren gemeinsamen Einsatz mehr erlaubt.

Für Learn to Learn bedeutet dies nun leider auch das baldige Ende. Wegen der grossen Distanzen in Nepal ist es uns nicht gelungen, jemanden zu finden, welcher bereit wäre, für uns vor Ort unsere landesweiten Projekte zu betreuen. Auch der Versuch mit einem kleinen Verein "Learn to Learn Nepal" verlief schon bald im Sande. Die Überwachung der Projekte vor Ort ist aber aus unserer Erfahrung absolut notwendig. Zudem ist das Überweisen von Geld nach Nepal oft kompliziert und manchmal auch unmöglich. Wir werden nun das restliche Guthaben einsetzen, um die laufenden Projekte in Dhawa, Dhangadhi, Kathmandu und Lalitpur zu einem sinnvollen Abschluss zu bringen oder – gemäss Vereins-Statuten – an die Schule und das Internat "Nawa Asha Griha" (Home of New Hope) der Schweizerin Nicole Wick schicken. 

Und nun ein kurzer Rückblick auf das laufende Jahr:

Im Frühjahr 2023 besuchten wir im Auftrag von Swisscontact zwei Schulen in Nepal. Zuerst verbrachten wir vier schwierige Wochen an der Gurukul Secondary Boarding School in Bharatpur am Rande des berühmten Chitwan Nationalparks. Danach fuhren wir in einer achtstündigen, abenteuerlichen Fahrt nach Dhangadhi, ganz im Westen von Nepal, wo unser dreiwöchiger Einsatz an der Glee Academy sehr geschätzt wurde und recht erfolgreich war.

Bei unserem Besuch im Srijansil Kinderheim (Family for Creative Children) in Kathmandu zeigten uns die Leiterinnen die veralteten Toilettenanlagen. Wir versprachen ihnen unsere Unterstützung, falls sie uns einen Kostenvoranschlag schicken würden. Schon bald bekamen wir Bilder von den Umbauarbeiten, und nun freuen sich die Kinder über ihre neue, bunte Toilettenanlage.

Während unseres Aufenthalts in Nepal, aber auch vorher und nachher waren wir für Learn to Learn aktiv:

Im Agricultural College an der Shree Prabhat Secondary School in Dhawa unterstützen wir durch den Schulleiter Giri Lamichchane weiterhin drei mittellose Studentinnen aus entlegenen Bergregionen.

Dank unserer Unterstützung ist die Darshana School in Kathmandu nun stolze Besitzerin eines Math Lab, in welchem die Kinder Mathematik auf spielerische und anschauliche Weise lernen können. Die Schule ist jetzt im mathematisch-naturwissenschaftlichen und IT- Bereich bestens ausgerüstet.

Während unseres Einsatzes an der Glee Academy in Dhangadhi luden uns Pabita und Ramji Hamal zu einem Tagesausflug in den südwestlichsten Zipfel von Nepal ein. An Ihrer Stepping Stone English Secondary School hatten wir schon dreimal gearbeitet, und die beiden innovativen Schulleiter hatten bei einem Besuch in der Schweiz vor fünf Jahren auch einige Schulen besucht. Auf unserem Ausflug durch die ärmliche Landschaft entlang der Grenze zeigten sie uns zwei Gemeindeschulen und ermöglichten uns Diskussionen mit den Schulleitern. Beim Anblick der armseligen Einrichtungen der Schulzimmer anerboten wir unsere finanzielle Unterstützung beim Erwerb von schülergerechtem Mobiliar. Ramji organisierte die Herstellung der Schulbänke, und beide Schulleiter liessen es sich nicht nehmen, das fertige Mobiliar mit Traktoren persönlich in Dhangadhi abzuholen.  

Natürlich haben wir auch dieses Jahr unseren Freund Rishi im Tibet Guest House unterstützt, der durch unseren finanziellen Zustupf den Schulbesuch für Mädchen in seinem Heimatdorf Dangsing in der Bergregion von Nuwakot unterstützt. 

Liebe Sponsorinnen und Sponsoren, mit diesem Schreiben nähert sich das Ende einer für uns spannenden, meist sehr dankbaren und lehrreichen Zeit an vielen Schulen in Nepal. Dank Ihrer Hilfe konnten wir einigen Kindern zu einer besseren Schulbildung und einem einfacheren Start ins Leben verhelfen, nicht nur durch unsere methodisch-didaktischen Beratungs-Einsätze an den Schulen, sondern vor allem durch Ihre langjährige und grosszügige finanzielle Unterstützung von Learn to Learn. Dafür danken wir Ihnen im Namen der beschenkten Kinder ganz herzlich. Wir werden nun versuchen, unser Projekt in der nächsten Zeit zu einem guten Abschluss zu bringen. Wir sind überzeugt, dass Sie andere Möglichkeiten finden, wenn Sie auch in Zukunft hilfsbedürftige Kinder oder Schulen in Drittweltländern unterstützen möchten.

Mit herzlichen Grüssen

Dora und Urs Frey  

Liebe Sponsorinnen und Sponsoren, liebe Freunde von Learn to Learn

Wie vor einem Jahr versprochen, kommt der diesjährige Weihnachtsbrief aus Nepal! Wir sind jetzt wieder zurück in Kathmandu, wo wir an der Bodhisattva School Grundlegendes zu einem effektiven Unterricht erklären und den Unterricht besuchen. Zuvor waren wir während dreieinhalb Wochen an der Darshana School in der Nähe des Flughafens von Kathmandu und zweieinhalb Wochen an der Vidhya Sagar English Secondary School in Banepa. Mit beiden Schulen führten wir während der Corona-Pandemie Online-Kurse durch.

Feldarbeit am Agricultural College in Dhawa

Giri Lamicchane, der Gründer und Schulleiter des Agricultural Colleges in Dhawa, besuchte uns heute in Kathmandu und beschrieb dabei die Fortschritte der fünf bedürftigen Studentinnen, deren Schulgeld wir finanzieren. Durch diese Unterstützung ermöglichen wir auch weiterhin nicht nur eine gesicherte Zukunft für die fünf Frauen, sondern leisten auch einen Beitrag an eine effizientere und umweltschonendere Entwicklung der Landwirtschaft in dieser armen Bergregion.

Wie schon in den letzten Jahren ermöglichen wir auch weiterhin den Schulbesuch für einige Mädchen in der Region Nuwakot. Unser vertrauensvoller Freund Rishi arbeitet im Tibet Guest House, wo wir in Kathmandu seit Jahren logieren. Er bringt unseren Zustupf jeweils nach Hause in das kleine Bergdorf Dangsing in Nuwakot und stellt es der Dorfschule für die Ausbildung von Mädchen zur Verfügung.

Bei unserem Besuch an der Darshana School mussten wir feststellen, dass der Computer-Unterricht seit Jahren nur theoretisch stattfand. Die beiden letzten Geräte waren nämlich defekt. Durch einen Beitrag ermöglichten wir den Kauf von 22 aufgebesserten Laptops. Seither lernen schon die Viertklässler das Zehn-Finger-System; in den oberen Klassen wird mit "Scratch" programmiert und eine Schülergruppe arbeitet an einem elektronischen Schulmagazin. Der überglückliche Computerlehrer hat viel zu tun.

Science Teacher Himal beim Einkaufen von biologischem Anschauungsmaterial

Auch das Science-Lab war sehr armselig ausgestattet. Mit zwei Mikroskopen für bis zu 30 Schüler war der Unterricht nicht ganz einfach. Jetzt stehen im Unterrichtszimmer acht weitere Mikroskope, ein Plastik-Skelett, viele neue Modelle und einige Glaswaren, und an den Wänden hängen mehrere Bildtafeln.

Eingang zur Mädchen-Unterkunft im Kinderheim

Bei unserer Arbeit an der Darshana School haben wir auch 12 Schülerinnen und Schüler kennengelernt, welche im nahegelegenen Kinderheim "Family for Creative Children" betreut werden. Für diese zwölf Waisenkinder haben wir spontan die Winterausrüstung der Schule organisiert: Trainer, Pullover, Schal und Mütze. Beim Besuch im freundlichen und sehr einfachen Heim haben wir dann auch noch den Lebensmittel-Einkauf für die nächsten kalten Monate gesichert und der Leiterin des Heims unsere weitere Unterstützung versprochen.

Dafür danken wir euch ganz herzlich und wünschen euch aus der Ferne ein frohes Weihnachtsfest und viel Glück und Freude im Neuen Jahr.

Mit herzlichen Grüssen                                                             

Dora und Urs Frey                                                                             

Kathmandu, 4. Dezember 2022

An der Primar- und Sekundarabteilung der Darshana English Secondary School in Kathmandu, an der wir zur Zeit arbeiten, werden auch 9 Waisenkinder ausgebildet, welche im nahegelegenen Heim "Srijansil Chidren Welfare Home" wohnen. Das arme Heim wird seit 15 Jahren von einer fröhlichen Frau geleitet, die von allen Kindern mit "Mum" angeredet wird. Die Einrichtung der Zimmer, des Aufenthaltsraums und der Küche sind sehr einfach, aber sauber und gepflegt. Die Stimmung im Heim ist fröhlich.

Bei unserem Besuch am 11.11.22 wird uns sofort ein "Calo Tjia", ein feiner Schwarztee serviert. Im Schulladen der Darshana School haben wir für die neun Schülerinnen und Schüler warme Winterpullover, Mützen, je einen Schal und einen Trainingsanzug in den Schulfarben besorgt und sie, zusammen mit einigen Spielsachen aus der Schweiz, ins Heim gebracht. Es wird nicht unser letzter Besuch hier sein. Solche Begegnungen zeigen uns immer wieder, wie privilegiert wir sind und dass man auch mit weniger Luxus glücklich und zufrieden sein kann.

Der gepflegte Innenhof des Heims

Learn to Learn rüstet das Science Lab an der Darshana School in Kathmandu auf

Mit zwei Mikroskopen für bis zu 25 Schülerinnen und Schüler pro Klasse wird der Biologie-Unterricht etwas kompliziert und zeitraubend. Nach einige Unterrichtsbesuchen beim Science Teacher  Himal schlugen wir dem Schulleiter Binod vor, mit der Unterstützung von Learn to Learn das Science Lab etwas besser auszurüsten. Sofort musste ich Himal beauftragen, eine Liste der notwendigen oder wünschbaren Geräte und Poster zusammenzustellen und an den Händler in Kathmandu weiterzuleiten, damit dieser die Preise berechnen konnte. Am nächsten Morgen überraschte mich Himal mit einer langen und sehr vielfältigen Liste, und Binod hatte schon den kleinen Schulbus für halb 11 Uhr bestellt.

In einem engen und überfüllten Laden in Kathmandu liessen wir uns alles berechnen und zeigen. Die erstaunlich tiefen Preise erlaubten uns, 8 neue Mikroskope, Präparate, Reagenzgläser, Chemikalien, ein kleines Skelett, optische Geräte und einige Poster einzukaufen.

Zurück in der Schule ging Himal sofort ans Auspacken und zeigte ganz stolz einigen Schülerinnen und Schüler die neuen Köstlichkeiten. Jetzt braucht er nur noch etwas mehr Platz, um alles sachgerecht versorgen zu können. Der Schulleiter hat bereits zugesagt, neue Arbeitsplätze einzurichten. Jetzt steht einem sinnvolleren Unterricht nichts mehr im Wege.

Himal beim Einkaufen

Liebe Sponsorinnen und Sponsoren, liebe Freunde von Learn to Learn

Auch dieses Jahr konnten wir wiederum unsere Schulen in Nepal nur on-line kontaktieren. Angesichts der nach wie vor undurchsichtigen Corona-Situation erlaubte uns Swisscontact nicht, einen Einsatz vor Ort zu leisten. Stattdessen arbeiteten wir wieder nur per Internet, diesmal mit der Darshana School in Kathmandu.

Zuerst zeigten wir den Lehrerinnen und Lehrern unsere Vorstellungen eines erfolgreichen Unterrichts (z.B. Unterrichtsklima, Lektionsvorbereitung, Unterrichtsmethoden, Feedback- Kultur, kreative Hausaufgaben usw.) und demonstrierten dann auch mögliche Umsetzungen für verschiedene Fächer und Stufen (Bohnensamen-Experiment, Planeten-Modell, praktische Mathematik, Uhrzeiger und Winkel, Massstab als Rechenhilfe usw.).

Danach "besuchten" wir 32 on-line-Lektionen, indem wir uns wie die Schülerinnen und Schüler auf der Meet-Plattform zuschalteten. Etliche Energie-Probleme, fehlerhafte Internet-Adressen, ständig wechselnde Stundenpläne und ungenaue Kommunikation erschwerten unsere Arbeit. Die meisten Lehrpersonen schätzten aber offenbar unsere Rückmeldungen. Jetzt sollte die Schulleitung die Umsetzung unserer Vorschläge kontrollieren ... und hoffentlich können wir im nächsten Frühjahr selber wieder in Nepal arbeiten!

Diese drei Kinder sagen stellvertretend für viele andere "Danyabad", weil wir ihnen durch Learn to Learn den Besuch des Unterrichts für ein weiteres Jahr ermöglicht haben. In ihrem Dorf haben wir auch die Erneuerung der Wasserleitung finanziell unterstützt, welche durch das Erdbeben 2015 beschädigt worden war. Wegen Corona hatten viele Einwohner keine Arbeit mehr (und kein Einkommen!); die freie Zeit nutzten sie dann für einen freiwilligen Einsatz bei der Reparatur der Wasserleitung.

Daneben unterstützten wir dieses Jahr auch die "Community Based Rehabilitation" in Biratnagar (www.cbrbnepal.org). Diese nicht-staatliche, gemeinnützige Sozialorganisation stellt durch ihre Prothesentechniker selber Arm- und Bein-Prothesen für Kinder her und hilft diesen nachher durch ausgebildete Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, mit den künstlichen Extremitäten beschwerdefrei umzugehen. Damit ermöglicht die Institution den Kindern eine möglichst problemlose Integration in die Gesellschaft. Um den qualifizierten Nachwuchs ihrer Angestellten zu sichern, bietet CBRB durch ihre Fachleute auch Workshops für angehende Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten an.

Beim Dauerregen in Biratnagar am 18. Oktober 2021 überschwemmte der naheliegende Singhiya River das Gelände von CBRB und zerstörte einen Teil der Infrastruktur. Nun möchten wir durch Learn to Learn den Wiederaufbau ermöglichen. Eine Freundin aus Biratnagar hat uns auf diese Unterstützungsmöglichkeit hingewiesen.


Liebe Sponsorinnen und Sponsoren, wir hoffen, mit diesen Zuwendungen auch in eurem Sinne gehandelt zu haben. Wir danken euch für das Vertrauen und für eure dauernde grosszügige Unterstützung. Für die kommenden Festtage wünschen wir euch viel Freude und – trotz Omikron – viele Begegnungen mit euren Lieben.

Mit herzlichen Grüssen!

Dora und Urs Frey

PS:

  1. Im Januar starten wir unseren dritten on-line-Unterricht mit einer Schule in Biratnagar.
  2. Der nächste Weihnachtsbrief kommt hoffentlich wieder aus Nepal.

Diesmal schreiben wir unseren Weihnachtsbrief nicht im winterlich-sonnigen Nepal, sondern in der nebligen Schweiz. Die Verträge für den diesjährigen Herbst-Einsatz an zwei Schulen in der Nähe von Kathmandu waren zwar schon unterschrieben, aber das kleine Corona-Virus hat unsere Pläne vereitelt.

Jetzt versuchen wir per Internet, den Lehrerinnen und Lehrern an der Vidhya Sagar in Banepa einige Ideen zu vermitteln, wie sie ihre Schülerinnen und Schüler auch virtuell zum Denken anregen und möglichst lernwirksam beschäftigen können. Ihre Motivation zum Mitmachen bei unseren Online- Trainings ist allerdings nicht sehr gross. Dies ist aber verständlich, wenn man berücksichtigt, dass sie fast oder gar keinen Lohn erhalten.

Auch andern Schulen geht es nicht besser: Wenn die Kinder nicht den Präsenzunterricht besuchen können, bezahlen die Eltern kein Schulgeld. Wegen der fehlenden Einnahmen kann der Besitzer der Schule seinen Angestellten keinen oder nur einen stark reduzierten Lohn zahlen. Die Regierung bietet auch keine Unterstützung, wie wir dies in der Schweiz als selbstverständliche Pflicht des Staates voraussetzen. Ein Schulleiter hat sogar eine Hypothek auf sein Wohnhaus aufgenommen, um wenigstens etwas zum Lebensunterhalt seiner Lehrpersonen beisteuern zu können. Auch sonst geht es vielen Leuten finanziell schlecht. Rishi, ein Angestellter des Hotels, in dem wir seit vielen Jahren immer wieder logieren, schrieb uns auf die Frage nach seinem Einkommen in diesen schwierigen Zeiten: "No job – no money"! Dass er auch noch an Typhus erkrankte, machte es für ihn sicher nicht einfacher.

Vor Ausbruch der Pandemie haben wir der Sunrise School in Baisepati noch ermöglicht, die drei neuen Klassenzimmer zu bauen, welche wegen einer neuen Strasse abgebrochen wurden. Jetzt versuchen wir mit Unterstützung von zwei vertrauenswürdigen Freunden aus der Ferne die Kinder in einem Waisenhaus in Biratnagar und eine kleine Schule im ländlichen Nepal zu unterstützen. Natürlich hoffen wir, im nächsten Jahr wieder selber zu sehen, wo unsere Hilfe am meisten gebraucht wird: Nepal fehlt uns!

Wir wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest, wenn auch im kleinen Kreise, und besonders eine gute Gesundheit. Und nicht vergessen: Es geht uns in der Schweiz noch immer sehr gut!

Mit herzlichen Grüssen!
Dora und Urs Frey

Liebe Sponsorinnen, liebe Sponsoren

Während Sie in der warmen Stube den Winter geniessen, ist es bei uns in Damak, im Südwestzipfel von Nepal, tagsüber angenehm warm. Sonst aber ist es hier nicht sehr wohnlich: Schmutz und brennender Abfall, staubige Luft, lärmige Strassen und armselige Behausungen zeigen uns tagtäglich die Probleme dieses Landes. Selbst die kleine und arme Himjyoti School, an der wir noch bis kurz vor Weihnachten arbeiten, passt gut in dieses Bild.

Auch die Unzuverlässigkeit und der fahrlässige Umgang mit der Wahrheit machen uns zu schaffen. Deshalb mussten wir leider auch die Unterstützung des HORAC-Waisenhauses in Kathmandu sistieren. Die von der Regierung versprochene Zufahrtstrasse zum neu erworbenen Bauland (von Learn to Learn mitfinanziert) wurde nämlich aus unbekannten Gründen (noch) nicht gebaut, sodass auch die notwendige Stützmauer nicht erstellt werden kann. Nach den Plänen von Tej Bikram Shahi müsste bereits das ganze Haus stehen. Jetzt warten wir bis die Strassenbaumaschinen auffahren.

Eine erfreuliche Entwicklung machte hingegen das landwirtschaftliche College von Giri Lamichchane in Dhawa. Die auch von Learn to Learn mitfinanzierten Schulgebäude sehen eindrücklich aus, sind aber bereits zu klein und dem Ansturm der Studierenden nicht gewachsen. Jetzt plant Giri einen Neubau, und dazu braucht er wiederum unsere Unterstützung. Wir sind auch gerne bereit dazu, denn seine Ideen von umweltschonenden und naturgerechten Anbaumethoden haben uns überzeugt. Leider haben sich die beiden Interessentinnen für einen Praktikumsaustausch an Giris College wieder zurückgezogen. Er wäre aber noch immer dankbar für eine fachliche Unterstützung aus der Schweiz. Vielleicht kennt jemand geeignete Fachleute.

Die auch von Learn to Learn und den Schulen von Beinwil unterstützte Sunrise School von Surendra Maharjan in Baisepathi musste diesen Frühling plötzlich erfahren, dass der Landbesitzer am Rand des Schulgeländes eine Strasse bauen will. Dafür musste Surendra kurzfristig drei Klassenzimmer abbauen. Auch so etwas gehört eben zu Nepal! Das Abbruchmaterial hat er zur Wiederverwertung aufbewahrt. Damit will er möglichst rasch die verlorenen Zimmer ersetzen.

Dank Freunden haben wir beim Boudanath in Kathmandu ein weiteres Kinderheim kennen gelernt, das uns unterstützungswürdig scheint: Norbuling Children's Home. Wir werden das Heim vor unserem Rückflug in die Schweiz, am 21. oder 22. Dezember, besuchen, um unsere Möglichkeiten mit den Wünschen des Heims abzugleichen. Die Lage des Heimes in Kathmandu wird uns regelmässige Besuche erleichtern.

Nun aber freuen wir uns bereits auf Weihnachten in der Schweiz. Das Eintauchen in den sichtbaren Reichtum unseres Landes mit dem hektischen Weihnachtsrummel, der Sauberkeit der Strassen, der Vielfalt der Lebensmittel in den Supermärkten und dem funktionierenden Transportwesen ist für uns nach einigen Wochen in Nepal immer wieder ein Schock. Es wird wohl noch mehr als eine Generation dauern, bis in Nepal wenigstens einigermassen vergleichsweise Verhältnisse herrschen, wie es die korrupte Regierung seit Jahren verspricht: We will make Nepal like Switzerland!

Durch eine sinnvollere Ausbildung der Jugend könnte dieses hehre Ziel vielleicht schneller erreicht werden. Dazu möchten wir – mit Ihrer Hilfe – auch im nächsten Jahr einen kleinen Beitrag leisten.

Wir wünschen Ihnen schon jetzt ein frohes Weihnachtsfest und viel Freude und Zufriedenheit im kommenden Jahr!

Dora und Urs Frey
Damak, im Dezember 2019

Liebe Sponsorinnen und Sponsoren, liebe Freunde von Learn to Learn

Diesmal kommt unser Weihnachtsbrief aus Dhulikhel, eineinhalb Fahrstunden östlich der Hauptstadt Kathmandu. Wir arbeiten hier an einer kleinen Schule. Die Unterkunft im Geranium Garden Resort ist angenehm, aber der morgendliche 20-Minuten-Aufstieg zur Schule, entlang der staubigen, lärmigen und gefährlichen Strasse, ist recht mühsam. Auch die Arbeit an der Schule ist nicht ganz einfach, denn das Unterrichtsniveau ist sehr tief, Unterrichtsmaterial und eine sinnvolle Infrastruktur fielen dem Erdbeben vor drei Jahren (!) zum Opfer, und dem Schulleiter fehlt der notwendige Wille und die Durchsetzungskraft, um die Schule den neuen Umweltverhältnissen anzupassen. Wir versuchen es trotzdem, diesmal ohne die Unterstützung durch Studierende der PH Chur.

Das wichtigste Learn to Learn-Projekt dieses Jahres war für uns das neu gegründete landwirtschaftliche College an der Shree Prabhat Secondary School in Dhawa. Der Schulleiter Giri Lamichhchane, bei dem wir vor einigen Jahren gearbeitet hatten, erhielt als Einziger des ganzen Distrikts die Regierungserlaubnis zur Gründung einer höheren Landwirtschaftsschule. Er will sich dabei auf Ackerbau, Früchte, Gemüse und Fischzucht spezialisieren. Der erste Fischteich ist schon bald mit Wasser gefüllt. Giri legt bei der neuen Ausbildung Wert auf naturgerechte, umwelt-schonende und den einheimischen Gegebenheiten angepasste Anbaumethoden. Die notwendigen Laboreinrichtungen, Maschinen und Gewächshäuser sind natürlich nicht ganz billig, weshalb wir ihn gerne mit Hilfe unserer Sponsoren unterstützen. Freiwillige Helfer, die etwas von der Landwirtschaft oder der Fischzucht verstehen, sind übrigens als Volontäre bei Giri sehr willkommen; Unterkunft und Verpflegung wären garantiert.

Unser zweites Augenmerk gilt HORAC, einem Kinderheim für Waisen des Bürgerkriegs. Der Leiter des Heims, Tej Bikram Shahi wurde selber mit seiner Familie von den Maoisten aus dem Westen des Landes nach Kathmandu vertrieben und hat hier 2005 dieses Heim gegründet. Wir haben das Heim vor ein paar Wochen besucht und waren überrascht von der Fröhlichkeit und Zufriedenheit der 38 Kinder, der Sauberkeit und der Ordnung in allen Räumen und dem unkomplizierten Zusammenhalt innerhalb der Gruppe. Die Kinder zwischen drei und 18 Jahren schlafen zum Teil zu zweit in einem Bett und verfügen gerade mal über ein kleines Kästchen für ihre persönlichen Sachen – kein Vergleich mit dem Luxus in unseren Kinderzimmern!

Jetzt möchte Tej Bikram das Heim vergrössern und hat dafür ein nahe gelegenes Grundstück reserviert. Darauf möchte er ein eigenes und grösseres Gebäude aufstellen, denn noch immer warten viele Kinder auf einen Betreuungsplatz in seinem Heim. Die Miete des jetzigen Hauses und die Landpreise in der Nähe von Kathmandu steigen ständig. Aus eigener Kraft kann Tej Bikram das ambitiöse Projekt nicht verwirklichen, weshalb wir ihn gerne auch weiterhin unterstützen möchten. 

Beim dritten Jahresprojekt handelt es sich um die Sunrise English Boarding School von Schulleiter Surendra Maharjan in Baisepathi, welche schon letztes Jahr von den Schulen Beinwil grosszügig unterstützt wurde. Mit unserer Hilfe hat Surendra nun auch noch eine Halle realisiert, damit die Kleinen auch in der Monsunzeit im Trockenen essen können. Zudem steht jetzt für kulturelle Vorführungen eine gedeckte Bühne zur Verfügung. Surendra hat uns kürzlich hier in Dhulikhel besucht und dabei eindrückliche Bilder von seiner Schule mitgebracht. Er war sehr dankbar für den neuerlichen Beitrag von Learn to Learn, denn auch das neue Chemielabor und der Computer-Arbeitsplatz für die Lehrpersonen helfen ihm bei der Weiter-entwicklung seiner Schule.

Wir sind auch nach 20 Einsätzen immer noch überzeugt, wenigstens im Kleinen etwas zur besseren Zukunft der jungen Nepali beitragen zu können, obwohl wir nicht immer einen kurzfristigen Erfolg unserer Arbeit sehen. Die fröhlichen Kindergesichter verleiten uns aber immer wieder, es auch in Zukunft zu versuchen. Dafür, dass Sie uns dabei weiterhin unterstützen, danken wir Ihnen einmal mehr von Herzen. Im Februar/März sind wir wieder im Nachbardorf Banepa im Einsatz.

Wir wünschen Ihnen nun eine besinnliche Weihnachtszeit und viel Glück und Freude im Neuen Jahr. 

Dhulikhel, im Dezember 2018

Dora & Urs Frey

Unerwartet musste ich alleine nach Nepal reisen. Die zweite Studentin hat die Reise kurzfristig abgesagt. Mit sehr gemischten Gefühlen verabschiedete ich mich am Flughafen in Zürich. Was wird mich in Nepal wohl erwarten? Über Muskat flog ich nach Kathmandu.

Angekommen in Kathmandu fragte ich mich: Bin ich tatsächlich noch auf demselben Planeten? Mein Kulturschock war gross. Jeden Tag staunte ich aufs Neue, wie die Nepali denken, leben, arbeiten und essen. Wie eine Anfängerin musste ich lernen die Strasse zu überqueren. Es schien mir unmöglich und lebensgefährlich. Da kommen einem überfüllte Busse, überladene Lastwagen, unzählige Taxis, hunderte von Mofas und Velos entgegen. Mit der Zeit lernte ich, mich von einer Strassenseite zur anderen zu schmuggeln. Das Leben spielt grösstenteils auf den Strassen. Draussen wird gekocht, gehandelt, Tiere geschlachtet und gemeinsam Zeit verbracht.

Der erste Eindruck einer nepalesischen Schule war ernüchternd. Bereits Dreijährige besuchen die Schule und müssen das Alphabet lernen. Die Kinder wirkten eher eingeschüchtert. Es gab auch wunderschöne Momente, wenn sie morgens die Nationalhymne sangen oder einem ein Lächeln schenkten. An der Vidhya Sagar English Secondary School in Banepa verbrachte ich die ersten zwei Wochen. Ich unterrichtete einige Klassen in Mathematik und besuchte zahlreiche Lehrpersonen mit dem Ziel, ihnen ein konstruktives Feedback zu ihrem Unterricht zu geben. Während dem Unterrichten war es traurig zu spüren, wie unselbständig die Kinder sind. Meist sagen die Lehrpersonen den Kindern alles vor und diese müssen es anschliessend auswendig lernen. In meinen Lektionen versuchte ich den Kindern Anerkennung zu schenken und die Inhalte zu veranschaulichen. Ein Kind gab mir eine herzerwärmende Rückmeldung: Mam’, you explained it so clearly, please come again! Die Dankbarkeit der Kinder war wunderschön.

Nach einem Wochenende in Kathmandu, wo ich zwei eindrückliche Tempelanlagen bestaunen durfte, ging die Reise weiter zur zweiten Schule in Dhandadhi. Dhangadhi liegt ganz im Westen von Nepal. Die Reise dorthin dauerte lange und führte über abenteuerliche Strassen. Holprig ist nur das Vorwort. Besonders ein Strassenabschnitt zwischen Mugling und dem Terrai (Tiefland) führte steilen Felsen entlang. Riesige Busse und Lastwagen kamen uns entgegen. Besonders auf den Brücken war mir nicht mehr guten Mutes, es fehlten bloss wenige Zentimeter bis zum Abgrund. Auf dem Weg sah ich viele Affen, zwei Krokodile, unzählige Ziegen, Schafe und Kühe. Die Leute wohnen in den ländlichen Gebieten in kleinen, einfachen Holz-Lehm-Hütten. Von Strom und fliessend Wasser ist keine Rede. Sie leben ausschliesslich von der Landwirtschaft – grösstenteils Selbstversorger. Man fühlt sich 100 Jahre zurückversetzt. Die Waren werden auf Ochsenwagen transportiert und die Felder von Hand bewirtschaftet. Unglaublich!

Der Empfang an der Stepping Stone School in Dhangadhi war rührend. Alle 1600 Schülerinnen und Schüler standen bereit, bewarfen uns mit Blütenblättern und beschenkten uns mit unzähligen Blumenketten. Dieses Spektakel liess die lange Reise direkt in Vergessenheit geraten.

An dieser Schule hospitierte ich vorwiegend in der Mittelstufe. Auch hier war das Ziel die Lehrpersonen mit hilfreichen Tipps zur Methodik und Didaktik zu unterstützen, denn viele haben selbst keine Ausbildung als Lehrperson. Nebst den Schulbesuchen bot ich Workshops zu den Themen "Motivation", "group work" und "role play" an. In den Workshops versuchte ich mit den Lehrpersonen Aktivitäten, Lieder, Spiele und Unterrichtsmethoden zu erarbeiten, die sie danach auf ihren Unterricht adaptierten könnten. Ich musste die Erfahrung machen, dass nur wenige wirklich gewillt sind, nachhaltige Veränderungen zu implementieren. Trotzdem traf ich einige, vor allem junge Lehrpersonen, die sehr interessiert waren. Gemeinsam lernten wir neue englische Lieder, führten bei einigen Klasse Sudokus und neue Sprachspiele ein. Mit einer 6. Klasse übte ich eigene Sätze zu schreiben - ohne abschreiben. Das war für die Kinder sehr fremd, doch sie mochten es. Meist waren sie bei neuen Aktivitäten mit viel Eifer dabei, was dann zu sehr lebendiger Stimmung führte. Es ist eine echte Herausforderung eine Klasse mit bis zu 50 Kinder sinnvoll zu unterrichten.

Die Rückreise nach Kathmandu führte über eine andere Rute entlang der Himalayaregion. Leider versteckten sich die höchsten Bergspitzen der Welt hinter dichten Wolken. Während der Fahrt hatte ich Zeit, in meinen Gedanken zu schwelgen. Das Auslandpraktikum hat mich in verschiedenen Bereichen gefordert. Man wusste nie, was einen am nächsten Tag erwartet. Mal wurde gestreikt, mal fiel eine Lehrperson aus und ich musste spontan einspringen. Mit der Zeit wurde ich immer flexibler und spontaner. Daneben wird man mit Dingen konfrontiert, von denen man am liebsten wegschauen würde. Noch immer gibt es in Nepal viele Kinder, die nicht zur Schule gehen. Eigentlich wären 5 Schuljahre obligatorisch, doch es wird nirgends kontrolliert und die Zustände in den öffentlichen Schulen sind erbärmlich. Ich sah zweimal, wie ein Kind von der Lehrperson geschlagen wurde – das machte mich wütend! Nebst dem weniger Schönen in Nepal, habe ich unendlich viele lustige Dinge erlebt. Wir feierten Feste mit lauter Musik und Tanz. Ich durfte traditionelle Kleider anprobieren – ein Sari und ein Rock aus der Hili Region. Mit zwei jungen Lehrerinnen führte ich extrem interessante Gespräche. Sie erklärten mir ihre Kultur, zeigten mir ihre Familien, Häuser und Traditionen und ich gab ihnen Einblicke in unsere Lebensweise – das war spannend.

Mein Auslandpraktikum in Nepal - was für ein Erlebnis, Abenteuer und Lebenserfahrung zugleich! Ich schätze mich sehr glücklich, diese Chance bekommen zu haben. Aus der Zeit in Nepal nehme ich wertvolle Erfahrungen für meinen zukünftigen Lehrberuf, sowie fürs ganze Leben mit. Ich danke der Pädagogischen Hochschule Graubünden, sowie Dora und Urs Frey ganz herzlich für diese spannende und lehrreihe Erfahrung.

Lea Hitz, Chur, 30. Dez. 2017

Liebe Sponsorinnen und Sponsoren, liebe Freunde von Learn to Learn

Der diesjährige Weihnachtsbrief kommt aus Dhangadhi, ganz im Südwesten von Nepal, wo wir schon zweimal im Einsatz waren. Unser Swisscontact-Einsatz Nr. 18 führte uns im Frühling wieder einmal nach Birgunj an die Gautam School, und den 19. Einsatz starteten wir im November an der Vidhya Sagar Secondary School in Banepa, eine Stunde westlich von Kathmandu. Zwischen den beiden Einsätzen in Banepa und Dhangadhi  erlebten wir eine mehr als abenteuerliche Fahrt von zweimal elf Stunden in einem hart gefederten Nissan Pick-up. Während fünf der acht Wochen unseres 19. Nepal-Einsatzes begleitet uns Lea Hitz von der PHGR Chur. 

Welches sind die Highlights dieses Jahres für Learn to Learn? 

Im Februar konnten die Kinder in Trisuli endlich das Hostel der UPESS beziehen. Die grosse Sammelaktion von Deborah und Carina erlaubte uns die Finanzierung der Inneneinrichtung. Nun ist der Innenraum für Knaben und Mädchen unterteilt und die Betten stehen wieder an einem wetterfesten und erdbebensicheren Ort. 

Leider mussten wir kurz darauf auf Umwegen vernehmen, dass unsere Laptops "verschwunden" sind. Da uns auch falsche Bilder des Schulleiters den schleichenden Fortschritt beim Hostelaufbau verschleiern sollten und die Kommunikation sehr schwierig war, haben wir schweren Herzens beschlossen, die Zusammenarbeit mit der Schule in Trisuli abzubrechen. Die Verantwortung gegen-über unseren Sponsoren und die Unsicherheit über die sinnvolle Verwendung der Spendengelder haben uns zu diesem Schritt gezwungen.

Die Unterstützung der Sunrise English Boarding School in Bhaisepati, Lalitpur, hingegen verlief sehr erfreulich. Bei je einem Kurzbesuch im Frühling und im Herbst konnten wir feststellen, dass der Schulleiter Surendra den grossen Beitrag der Schulen Beinwil sehr sinnvoll eingesetzt und auch minutiös dokumentiert hat. Besonders die neue Filteranlage, aber auch das Science Material, die Bibliothek, die neuen Schulmöbel, die Teppichböden und die Betondecken machen das Leben für die Kinder angenehmer. Jetzt plant Surendra eine gedeckte Halle für die Kleinsten, einen Computer-Arbeitsplatz für die Lehrpersonen und ein richtiges Naturwissen-schaftszimmer. Auch in unserem Namen: Vielen Dank an Ursula und die kleinen und grossen Helfer in Beinwil!

Als letzte kleine Aktion besuchten wir von Dhangadhi aus die Überschwemmungsgebiete im südlichen Grenzgebiet bei Tikapur. Das Hochwasser war zwar verschwunden und die Reisfelder sahen schon wieder erfreulich grün aus. Die Schäden am Schulgebäude und am Mobiliar der Kalika Basic School von der Flutwelle im letzten Sommer waren aber noch gut sichtbar. Deshalb helfen wir jetzt bei der Beschaffung von neuen Schulbänken – auch Jessica sei Dank! Die attraktiven Saint-T-Shirts kamen bei den Jugendlichen natürlich auch gut an.

Bei den Besuchen in den ländlichen Gebieten an der Südgrenze Nepals und bei vielen Gesprächen mit Einheimischen staunten wir einmal mehr über die bedrückende Armut, die ungesunde Umwelt mit viel Staub und Schmutz und – im Gegensatz dazu – die erstaunliche Zufriedenheit und Anspruchs-losigkeit der Menschen. Bei den gerade stattfindenden Parlamentswahlen versprechen alle Parteien wiederum einen raschen Wirtschaftsaufschwung und eine unglaubliche Verbesserung des Lebens-standards – nur glaubt ihnen aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre niemand! Wir versuchen trotzdem, weiterhin einen kleinen Beitrag zu leisten für eine bessere Zukunft für die fröhlichen Kinder.

Wir danken Ihnen allen ganz herzlich für Ihre Unterstützung bei dieser Sisyphusarbeit und wünschen eine geruhsame und besinnliche Weihnachtszeit. 

Dhangadhi, im Dezember 2017

Dora & Urs Frey